Artist-in-Residence-Stipendien für Künstlerinnen und Künstler aus NRW
Bewerbungsfrist: 30. September 2024
Die ARTHENA FOUNDATION freut sich über eine neue Partnerschaft mit der Kunststiftung NRW. Ab sofort vergibt die ARTHENA FOUNDATION erstmals zwei von insgesamt sechs Stipendien für bildende Künstlerinnen und Künstler aus NRW in der Residenz Atelier Galata in Istanbul.
Die Kunststiftung NRW betreibt das Atelier Galata in Istanbul seit 2009. Die Residenz gibt Künstlerinnen und Künstlern die Chance, in einer inspirierenden Umgebung zu arbeiten und sich mit der Kunstszene vor Ort zu vernetzen. Durch die Kooperation mit der ARTHENA FOUNDATION wird das etablierte Programm weiter ausgebaut.
„Mit dieser Partnerschaft stärken wir ein wichtiges Programm des interkulturellen Austauschs. Ein zentrales Anliegen meiner Arbeit mit der ARTHENA FOUNDATION ist die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. Ich freue mich, unsere bestehenden Förderprogramme durch ein Artist-in-Residence-Programm in Istanbul zu ergänzen“, sagt Monika Schnetkamp, Vorstand der ARTHENA FOUNDATION.
Das Artist-in-Residence-Stipendium
Die Residenz im Atelier Galata richtet sich an Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Literatur, Musik, Performing Arts und Visuelle Kunst. Jedes Jahr wird ein neuer Schwerpunkt ausgeschrieben. Aktueller Schwerpunkt für die Vergabe der Stipendien ist die Kategorie Zeichnung.
Das Stipendium umfasst einen Aufenthalt von bis zu drei Monaten im Wohn- und Atelierhaus im Stadtteil Galata Beyoglu, Istanbul. Es beinhaltet ein Wohnatelier, eine monatliche Pauschale für Lebenshaltungskosten in Höhe von 1.200 Euro sowie eine einmalige Reisekostenpauschale von bis zu 600 Euro. Nach vorheriger Absprache können zusätzlich Visa-Gebühren, Transport- oder Materialkostenzuschüsse sowie Kosten für Übergepäck (Künstlermaterial) übernommen werden.
Interessierte Künstlerinnen und Künstler können sich bis zum 30. September 2024 online bewerben.
Vergaberichtlinien und Anforderungen:
Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgt auf Basis von Qualitätskriterien. Studierende sind von der Bewerbung ausgeschlossen. Eine Zu- oder Absage erfolgt schriftlich, ohne Begründung. Eine abgelehnte Bewerbung kann einmalig wiederholt werden, jedoch ist eine erneute Bewerbung ehemaliger Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht möglich. Es besteht Residenzpflicht und englische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung.
Für eine Bewerbung sind folgende Unterlagen über das Antragsportal der Kunststiftung NRW einzureichen:
- Vollständig ausgefüllter Antrag (auszufüllen über das Antragsportal der Kunststiftung NRW)
- Formloses Motivationsschreiben
- Exposé des geplanten Arbeitsvorhabens (maximal 10 Seiten)
- Belege bisheriger Arbeiten (Video- und/oder Audio-Links, Arbeitsproben etc.)
Die Bewerbung erfolgt ausschließlich über das Portal der Kunststiftung NRW. Hier geht es zum Bewerbungsportal.
Kontakt: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Katharina Proksch. Bitte sehen Sie sich außerdem auch die Sektion FAQ auf der Website der Kunststiftung NRW an.
Die Geförderten 2025
Galina Dimitrova (*1985 in Sofia, Bulgarien, lebt und arbeitet in Köln) erforscht in ihrer künstlerischen Praxis die Schnittstelle zwischen Zeichnung, Textilkunst und Installation. Dabei entstehen raumübergreifende Textilarbeiten, die die Betrachtenden in eine surreale Welt einführen. Durch den Einsatz von halbtransparenten Textilien wie Chiffon ermöglicht sie einen Dialog zwischen Realität und Traum. Die schwarzen Linien ihrer Zeichnungen fließen von großflächigen Installationen in lange Textilbahnen über, die an den Wänden hängen. Dieser Übergang von Dreidimensionalität zu Zweidimensionalität zeigt die Wandlungsfähigkeit der Zeichnung und hebt die Grenzen zwischen verschiedenen Medien auf. Während ihres Aufenthalts in Istanbul möchte sie ihre Arbeit im kulturellen und historisch reichen Umfeld der Stadt weiterentwickeln.
Begründung der Jury:
„Überzeugt hat die Jury am Werk von Galina Dimitrova zunächst die originelle Verbindung von Zeichnung und Textilkunst, womit die Künstlerin es schafft, das Medium Zeichnung auch in Rauminstallationen zu erweitern. Die Auseinandersetzung mit Handwerks- und Design-Traditionen in der Türkei, die auch im Dialog mit Kunstschaffenden vor Ort erfolgen soll, lässt eine spannende Weiterentwicklung ihres Werkes erwarten.“
Janis Löhrer (*1991 in Aachen, lebt und arbeitet in Düsseldorf) arbeitet fortlaufend an Zeichnungen, Wandarbeiten aus Kacheln und Objekten aus Keramik. In seinen Bildkompositionen untersucht er Figuren und Körper, die von queerem Begehren erzählen und beschäftigt sich mit Scham und Männlichkeit. Dabei schafft er kontinuierlich neue Figuren, die er skizzenhaft festhält. Während seines Aufenthaltes in Istanbul plant Löhrer ein neues Künstlerbuch zu entwickeln, das sich aus Zeichnungen zusammensetzt, die vor Ort entstehen. Außerdem möchte er Recherchen zur osmanischen Fliese und osmanischen Miniaturmalerei betreiben. Die Zeit außerhalb des Ateliers möchte er nutzen, um einerseits tiefer in das Leben und die besondere Atmosphäre Istanbuls einzutauchen und anderseits Grundkenntnisse der türkischen Sprache und Schrift aufzubauen.
Begründung der Jury:
„Die Jury hat zunächst die Vielfältigkeit von Janis Löhrers Werk überzeugt, sowohl in inhaltlicher als auch formaler Hinsicht. Als Mitbegründer des Kunstraums AURA in Düsseldorf wird er Kontakt zur vielseitigen Kunstszene in Istanbul suchen. Seine Vorhaben, osmanische Miniaturmalerei und queere Lebensqualitäten in Istanbul zu erforschen, versprechen eine spannende künstlerische und ästhetische Kombination und lassen auf vielfältige Einblicke in eine moderne, lebendige Stadt hoffen.“