Vom Eigensinn der Dinge
BETTINA BUCK, HANS-PETER FELDMANN, ROMUALD HAZOUMÈ, SOFIA HULTÉN, MONIKA STRICKER, HAEGUE YANG
Laufzeit: 13. April bis 27. Juli 2013
Kuratorin: Julia Höner
Wo immer wir Menschen begegnen, sind sie von Dingen umgeben. Mal erfüllen diese lebensnotwendige Funktionen, ein anderes Mal sind sie Arbeitsgerät oder Spielzeug, Waffe oder Dekoration, Ware oder Gabe. Vieles in unserer Umwelt entzieht sich jedoch der menschlichen Vereinnahmung. Dann kontrollieren nicht wir die Dinge, sondern sie nehmen uns unter ihre Fittiche. Auch in den Objekten des täglichen Gebrauchs wirkt also mitunter eine unkontrollierbare Eigendynamik und formative Energie, welche die Ausstellung in KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION zu ergründen sucht. Sechs internationale Künstler*innen befördern ein Verständnis von den Dingen, das über ihre Funktion als menschliche Prothesen, als Archiv kultureller Praktiken oder als bloße Materialisierungen höherer (künstlerischer) Ideen hinausgeht. In Videos, Installationen, Skulpturen und Fotografien lassen uns die Künstler*innen eintauchen in die Welt der Dinge, deren sinnliches Gewand uns wahlweise verführt und provoziert, sie begreiflich aber gleichzeitig auch unübersetzbar macht. Die Werke der Ausstellung regen dazu an, die Rolle von Kleiderständern, Fahrzeugen, Wandfliesen und co. als Komplizen des Menschen in Handlungen aller Art zu überdenken.
Zur Eröffnung der Ausstellung erscheint ein Katalog im Kerber Verlag mit einem Vorwort von Monika Schnetkamp, Texten von Julia Höner, Kerstin Schankweiler und Stefanie Stallschuss sowie einem künstlerischem Beitrag von Tatiana Echeverri Fernandez.
88 Seiten, dt./eng., zahlreiche farbige Abbildungen
Unterstützt durch
Ausstellungsansichten
Begleitprogramm
, 19:00 Uhr
Nacht der Museen
Führungen mit dem Team von KAI 10 sowie elektronische Tonexperimente von Elektrohorror (Sven Vieweg).
, 19:00 Uhr
Vom Eigensinn der Dinge - Eine andere Phänomenologie der Welt der Objekte
Vortrag von Prof. Dr. Hans Peter Hahn, Frankfurt
Nachdem sich die Kulturwissenschaften lange mit den Dingen als Bedeutungsträger befasst haben, gibt es in letzter Zeit ein zunehmendes Bewusstsein für Wahrnehmungen und Umgangsweisen, die sich gegen funktionale Einordnungen sperren. In vielen Situationen gilt die Beobachtung, dass die Macht der Dinge über den Menschen nicht geringer ist als die Macht der Menschen über Dinge.
Im Anschluss: Filmprogramm zum Thema mit Künstlerfilmen
, 19:00 Uhr
Kunstkomplizen
Thematische Führungen von Studierenden des Kunsthistorischen Instituts der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Leitung Arne Reimann