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Ruinen der Gegenwart

Dorothee Albrecht, Morehshin Allahyari, Francis Alÿs, Katya Gardea Browne, Clemens Botho Goldbach, Arata Isozaki, Gordon Matta-Clark, Ryuji Miyamoto, Manit Sriwanichpoom

Ausstellungslaufzeit: 23. Juni bis 01. Oktober 2017

Kurator*innen der Ausstellung: Julia Höner und Ludwig Seyfart

Unsere globalisierte Gegenwart kann als Zeitalter der Ruinen charakterisiert werden, denn überall sind wir von ihnen umgeben. Die Ausstellung Ruinen der Gegenwart befragt einerseits das immer wieder faszinierende ästhetische Potential von Ruinen, nimmt aber ebenso ihre politischen und wirtschaftlichen Ursachen sowie ihre Folgen unter die Lupe. Dabei wird auch eine historische Entwicklung nachgezeichnet: von der tradierten Idealisierung der Ruine als Quelle einer gedankenverlorenen Meditation über eine ferne Vergangenheit, zu einer der heutigen Zeit entsprechenden Ruineninterpretation, die präzise nach Entstehung und gegenwärtiger Bedeutung fragt.

Dass Ruinen heute anders zu ‚entziffern‘ sind als in der klassischen Ruinenbetrachtung, hat der Kunst- und Architekturhistoriker Robert Harbison bereits Anfang der 1990er-Jahre in seinem Buch The Built, the Unbuilt and the Unbuildable exemplarisch herausgestellt: „Nur selten ist bekannt, wie ein Gebäude zur Ruine wurde, und deshalb sehen wir darin einen einzigen, sich immer wiederholenden Prozess. Es ist überraschend, wenn man entdeckt, dass die zerrissene Ecke eines von einer Gasexplosion zerstörten Hauses sich als pittoresk erweist, genauso wie der Besuch eines von einem Erdbeben entvölkerten Dorfs. In solchen Fällen kam die Leere über Nacht, während sie in der Regel Ergebnis eines langwierigen Prozesses ist...“ Die Vielfalt heutiger Ruinen und ihre jeweils spezifischen kulturellen Resonanzen sind Thema der Ausstellung.

Die Ausstellung ist vom 22. Oktober 2017 bis 11. Februar 2018 im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin zu sehen.

Eine Kooperation zwischen KAI 10 | Arthena Foundation, Düsseldorf und KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Berlin

Gefördert durch:

Ausstellungsansichten

Begleitprogramm

, 19:00 Uhr

Ruinen der Gegenwart: Ausstellungseröffnung

Begrüßung
Monika Schnetkamp, Vorsitzende Arthena Foundation

Einführung
Dr. Barbara Könches, Kunststiftung NRW 

Über die Ausstellung
Julia Höner, Kuratorin

, 19:00 Uhr

Umgekehrte Ruinen, Round Table zur Ausstellung

Eine Diskussion zum Verhältnis historischer und heutiger Ruinen, ausgehend von Robert Smithsons Idee der Umgekehrten Ruine und seinem berühmtem, im mexikanischen Yucatán realisierten Projekt Hotel Palenque.

Eva Schmidt, Direktorin Museum für Gegenwartskunst Siegen
Katya Gardea Browne, Clemens Botho Goldbach, Künstler der Ausstellung
Julia Höner, Ludwig Seyfarth, Kuratoren

, 19:00 Uhr

The Ruins of the Future

Spätestens seit dem 18. Jahrhundert ist die Ruine eine zwar äußerlich zerfallende, aber prominente Erscheinung in Kunst und Ästhetik. Ruinen erinnern uns an die Vergangenheit, tatsächlich sind sie jedoch der Zukunft verpflichtet. Der Vortrag bezieht sich auf Beispiele aus der zeitgenössischen Kunst, die mittels Ruinen in die Zukunft blicken.

Vortrag in englischer Sprache

Brian Dillon, Autor, Kritiker, Kurator
Royal College of Art, London

, 19:00 Uhr

Ruiniert das Bauen!

Über die Antivilla in Potsdam und andere umgewidmete Ruinen. Das Architekturbüro Brandlhuber+ Emde, Burlon geht oft von vorhandenen ruinösen Strukturen aus und macht diese mit wenigen Eingriffen und schlüssigem Weiterbauen wieder nutzbar.

Vortrag 

Thomas Burlon, Architekt, Brandlhuber+ Emde, Burlon, Berlin

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